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ILLEGAL 2001 - In der richtigen Nacht zur richtigen Zeit am richtigen Ort Gerade einmal ein paar Monate ist es her, da feierten die ILLEGALEN ihr dreißigjähriges "Dienstjubiläum". Dreißig Jahre, in denen die fünf Jungs aus Schleswig-Holstein wohl nahezu alles erlebt haben, was die Musikbranche hergibt: Eigenvertrieb, Plattenvertrag, Charterfolge, Videodrehs, Preisverleihungen, ausverkaufte Tourneen und Mammutkonzerte. Allerdings sind es eher die weniger glamourösen Momente der Bandgeschichte, die Thomas, Jens, Fred, Fiete und Chrischi besonders häufig aus dem Gedächtnis hervorkramen und die im Nachhinein immer wieder für ein breites Grinsen sorgen. So musste ILLEGAL 2001 im Jahr ihrer Grand-Prix-Teilnahme eines Abends urplötzlich zwei Stunden früher als geplant auf die Bühne, um einer Punkrocktruppe aus der Patsche zu helfen, deren Sänger sich mittels legaler Flüssigdrogen im Eigenversuch artikulationsunfähig gemacht hatte. Glücklicherweise konnte das unerschütterliche Kommunikations- und Unterhaltungstalent des Sängers, Komponisten und Textdichters Thomas Lötzsch sogar das naturgemäß zunächst eher skeptische Hardcorepublikum überzeugen. Die mitten aus dem gewiss nicht immer nur prallen Leben gegriffenen Lieder wie "A7", "Sei mein Freund", "Dosenbier" oder "Wieder allein" taten ihr Übriges. Auch von den allseits bekannten Tücken der Technik blieben nicht alle der über 400 Auftritte verschont. Eine zentnerschwere Videoleinwand drohte sturmbedingt aus schwindelerregender Höhe auf die Bühne zu krachen, Instrumente verweigerten pünktlich mit dem ersten Ton ihren Dienst und die örtliche Stromversorgung war dann und wann schlichtweg völlig überfordert. Außerdem gab es Auftritte, bei denen die Musiker kaum Platz auf der jeweiligen Miniaturbühne hatten und Autogrammstunden mit einer deutlich überdimensionierten Anzahl von Sicherheitskräften. Dieser enorm breite Erfahrungshorizont ist ein sicherer Garant für einen unvergesslichen Abend, den die ILLEGALEN stets hübsch entspannt und völlig frei von musikalischer Wichtigtuerei gemeinsam mit ihrem Publikum erinnerungswürdig machen. Dabei erwarten den Zuhörer nicht nur die obligatorischen Klassiker und ein paar neue noch niemals nie veröffentlichte Titel, sondern immer wieder auch völlig überraschende Erkenntnisse über das Leben im Allgemeinen und die Musik im Besonderen. Wer ILLEGAL 2001 einmal live gesehen hat, weiß, dass er bei den alltäglichen Auseinandersetzungen mit den Tücken des Lebens keinesfalls allein dasteht und wird in der Gewissheit nach Hause gehen, in der richtigen Nacht zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. |
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