Illegale Biografie

Wer hätte 1993 - als die fünf Jungs von ILLEGAL 2001 ihren ersten Plattenvertrag bei Universal Music unterschrieben - geglaubt, dass sie 30 Jahre später auf einen ECHO Preis, RSH-Gold, fünf Studioalben sowie eine Doppel-Live CD und insgesamt mehr als 1 Mio. verkaufte Tonträger wie auch auf über 1,5 Mio. Konzertbesucher zurückschauen können?

"Spaß an der Freude war für uns von Anfang an am wichtigsten", betonen die Musiker noch heute. "Wir muckten zunächst an jeder Steckdose!" Die deutschsprachige Rockmusik, die mal mit zwinkerndem Auge und einer gehörigen Portion Ironie - aber auch mit durchaus ernst gemeinten Texten und inhaltlichem Tiefgang daherkommt, überzeugte nicht nur Fans, sondern auch das Label Universal Music. Mit einem Plattenvertrag in der Tasche konnten die Illegalen ihre Karriere nun auf professioneller Ebene weiterführen. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich die Band vom norddeutschen Insidertipp zum überregional erfolgreichen Act, der auch in München, Köln oder Dresden Konzerthallen füllte.

Das 1993 veröffentlichte Album "SKANDAL" erreichte mühelos die media control TOP 100 Charts und hielt sich dort mehr als 80 Wochen. Als Krönung des erfolgreichen Debüts erhielten die Schleswig-Holsteiner noch im selben Jahr den ECHO Musikpreis in der Kategorie Newcomer national &endash; die höchste Auszeichnung, die die Branche für Künstler und Gruppen zu vergeben hat. "Das größte Kompliment erhielten wir allerdings von unseren Fans", erinnert sich Frontmann und Sänger Thomas Lötzsch. "Wir waren völlig gerührt und total von den Socken, als unsere Weihnachtsshow ´93 in der Kieler Ostseehalle plötzlich mit 10.000 Karten ausverkauft war". Schlagzeuger Jens Liebschner ergänzt: "Und wer hätte gedacht, dass man dieses Phänomen in den folgenden Jahren nicht nur wiederholen, sondern auch noch übertreffen könnte und die Halle gleich mehrmals nacheinander ausverkauft?" Die Hitsingles von damals wie "A7" ("Ich lauf durch jede Wüste"), "Nie wieder Alkolhol" und "Dosenbier" genießen kurrioserweise nach wie vor ungeheuren Kultstatus.

Sich ausruhen war nicht das Ding von ILLEGAL 2001 und so folgte 1994 das zweite Album "AUWEIA", welches sich, genauso wie die Singleauskopplung "Alles nur aus Liebe", erneut wochenlang in den TOP 100 media control Charts hielt. Es folgten sowohl eine eigene bundesweit ausverkaufte Tournee als auch einige Sommerfestivals mit der Gruppe "PUR".

"Mir völlig unvergesslich bleiben die 50.000 Fans im Gruga Park Essen und der Moment, als wir beim Jübeck Open Air als Headliner nach dem fantastischen Auftritt von "Huey Lewis and The News" auf die Bühne sollten. Ich dachte damals, das könne nicht gut gehen und hatte wirklich die Hosen voll, aber es ging gut und wurde ein unvergesslicher Abend", so Keyboarder Doc Fiete Schlüter.

1996 erschien das Album "ALARM", welches eine Woche nach Veröffentlichung als höchster deutscher Neueinsteiger in die media control TOP 100 Charts für Furore sorgte. Für die gleichnamige Single folgte eine mehrtägige Videoproduktion in Los Angeles. "Damals dachte ich, nun haben wir in der Musikbranche absolut alles erreicht!", lächelt Bassist Fred Sonnenschein. Und wieder ging es auf Tournee, während der die Illegalen erneut eindrucksvoll unter Beweis stellten, eine der unterhaltsamsten deutschen Live-Bands zu sein. Im selben Zeitraum entstand der Soundtrack "DUMM GELAUFEN" zum gleichnamigen deutschen Kinofilm mit Christiane Paul in der Hauptrolle.

Ohne Verschnaufpause ging es weiter, es war einmal mehr an der Zeit ins Studio zu gehen um ein Album einzuspielen. "FRISCH" erschien 1998 und folgte mit Titeln wie "Astronauten", "Guter Tag" oder auch "Wiedergefunden" kontinuierlich dem bereits eingeschlagenen Weg.

1999 standen zunächst erst einmal personelle Veränderungen ins Haus und die Band trennte sich in gegenseitigem Einvernehmen von dem Gitarristen Stephan Vollbehr. Nach längerer Zeit des Suchens und Probierens fand die Band in Christian "Chrischi" Warkocz die ideale Neubesetzung der frei gewordenen Stelle. Die Band einstimmig: "Er passte sowohl musikalisch als letztendlich auch menschlich auf Anhieb zu uns!"

Nach einer längeren Kreativphase begann man zunächst im Mai 2000 mit der Aufnahme der ersten Singleauskopplung: "Wir trinken gern". Als dann die Frage an die Band herangetragen wurde, ob sie sich vorstellen könne, bei dem deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2001 in Hannover anzutreten, sagte ILLEGAL - zunächst noch etwas zögerlich - zu. "Wir konnten und wollten es zuerst gar nicht glauben", so Schlagzeuger Jens Liebschner, "aber es war endlich mal eine Möglichkeit, frischen schleswig-holsteinischen Wind in die Bude zu bringen!" Der kontrovers diskutierte Titel "Ich weiß es nicht" zog amüsanterweise eine Unterlassungsklage der deutschen Bischhofskonferenz nach sich, die jedoch den Erfolg der Single und des 2001 veröffentlichten Albums "ICH KAUFE EIN V" nicht verhindern konnte.

Im April 2002 wurde die Doppel-CD "ILLEGAL 2001 LIVE 1991-2001" veröffentlicht. "Sie war natürlich vor allem als ein herzliches Dankeschön an unsere treuen Fans gedacht, ein bisschen aber auch als kleines Geschenk an uns selbst. Unendlich viele Erinnerungen an all die unvergesslichen Konzerte, die wir zusammen mit unseren Fans erleben durften."

Nachdem die ständige Abfolge von Aufnahmen, Veröffentlichungen und Tourneen das Leben der Musiker für sechs, sehr aufregende, aber auch anstrengende - Jahre geprägt hatte, beschloss die Band, dass es höchste Zeit für eine Pause sei. "Wir waren völlig leer und wollten uns intensiver um unsere Familien und Freunde kümmern können", erinnert sich der legale Taktgeber Thomas Lötzsch. Ab 2003 widmeten sich die Musiker verstärkt ihrem Privatleben, spielten jedoch mit schöner Unregelmäßigkeit auch weiterhin Konzerte und ließen den Kontakt somit untereinander nie abbrechen.

Dem Wiedereinstieg in das Kieler Woche Programm 2006 folgten viele gute Jahre - mal erneut die ganz große Bühne und dann wieder legale Überzeugungstäter bis hin zur schier unglaubbaren Gartenparty (all inclusive) in NRW. Ergebensten Dank an alle Sympatisanten vor und hinter den jeweiligen Kulissen (die "Stange halten Nummer" lassen wir an dieser Stelle ganz bewusst aus) - ihr seid uns allen absolut unvergesslich.

Zurück in die Zukunft anno 2018 - Große Freiheit 36 HH und dann schauen wir mal weiter ...